Wenn Ihr Daily ein S3, GTI, A 35 oder i30 N ist und Sie auf echte Winterreifen wechseln, ist das Ihre Größe. Auto Bild hat gerade den großen Wintertest in 225/40 R18 gefahren und wie üblich mit einem riesigen Feld und einem rigorosen Aussieben begonnen. Hier die Geschichte hinter den Noten – Methoden, Eigenheiten und die kleinen Details, die tatsächlich beeinflussen, was Sie kaufen.
☰
Das Format – warum nur 20 in die Show kommen
Auto Bild kaufte 51 Reifen im Handel und ließ dann den Bremsweg entscheiden, wer überhaupt in den „Haupttest“ darf. Das Qualifying ist pure Sicherheit: Nassbremsweg plus Schneebremsweg addieren, alle aussortieren, die zu viele Meter brauchen, und die Top 20 ins Finale mitnehmen. 2025 lag Dunlop Winter (★93) im Bremsduell hauchdünn vorn, dicht gefolgt von Michelins Pilot Alpin 5 und Goodyears UGP 3 – Falken war der letzte Reifen, der noch hineingerutscht ist.
Methode-Hinweis: Auto Bilds Qualifying misst Nassbremsen (historisch ab 80 km/h) und Schneebremsen (ab 50 km/h); dieses Geschwindigkeitsprotokoll ist in den aktuellen Testberichten dokumentiert und wurde nicht geändert.
Wo, womit und wie gemessen wurde
Das Finale fand auf Schnee in Arvidsjaur (Schweden) sowie auf nass/trocken am Contidrom (Wietze, Deutschland) statt – alles auf einem BMW M135i xDrive (300 PS). Mehrfache Läufe pro Disziplin, satellitengestützte Datenaufzeichnung, kontrollierte Reifen-Temperaturen/-Drücke sowie standardisierte Geräusch- und Verschleißprüfstände für das Kostenkapitel. So laborrein, wie ein Fahrversuch werden kann, ohne die Straße zu verlassen.
Die Gewichtung, die die Rangfolge bestimmt
Auto Bild hält den Fokus auf reale Wintersicherheit: Schnee 30% + Nässe 30% + Trocken 20% + Kosten 20% (Kosten = Verschleiß, Preis/km, Rollwiderstand). Diese Balance erklärt, warum ein Regen-Ass Plätze gutmachen kann, selbst wenn es auf Schnee „gut“ ist – und warum eine Schneerakete mit mittelmäßigem Nassgrip nicht gewinnt.
Charaktere an der Spitze (aus der Testsprache übersetzt)
- Michelin Pilot Alpin 5 — Gesamtsieger (1,1) Der klassische Allrounder, der alles richtig macht, und auffallend leise. Wenn Sie keine Kompromisse mögen, ist das der Benchmark – zum Premiumpreis.
- Dunlop Winter — Zweiter (1,2) Eine Schneemaschine mit starker Traktion und hoher Seitenführung; hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis, nur beim Trockenbremsen einen Hauch länger als die Allerbesten.
- Bridgestone Blizzak 6 (★91) — sehr stark (1,3) Präzision auf trockener Fahrbahn für Leute, die gern fahren; außerdem ganz oben bei der Laufleistung. In der Nasskurve etwas weniger überzeugend.
- Kumho WinterCraft WP52 (★56)+ (★87) — Preis-Leistungs-Überraschung (1,3) Der „Wie kann das zu dem Preis so gut sein?“-Reifen – souverän auf Schnee und Nässe, im Trockenhandling nur etwas gelassener. (W-Geschwindigkeitsindex bis 270 km/h in dieser Größe.)
- Goodyear UltraGrip Performance 3 — Nässe-Spezialist (1,4) Konsequent unter den Allerbesten in den Nässe-Disziplinen, mit Top-Verschleißwerten; im Trockenen nicht der allerkantigste.
…und dann das „gute“ Feld, das Sie oft rabattiert sehen: Hankook i*Cept evo 3 (Schnee-Experte, tolles Preis-Leistungs-Verhältnis, etwas längere Nassbremswege), Continental TS 870 P (ausgewogen, aber nicht die kürzesten Wege im Nassen), Uniroyal WinterExpert (★72) (solider Allrounder, sparsam), Barum Polaris 6 (★83) (Budget-Held, stark auf Trocken/Schnee, schwächer im Nassen), Pirelli Cinturato Winter 2 (★61) (brillanter Grip im Regen, aber zu vage im Trockenhandling für Enthusiasten).
Nass vs. Schnee: der klassische Winter-Trade-off
Zwei Erkenntnisse wiederholen sich über Größen und Jahre hinweg:
- Schneekönige sind nicht immer Regenkönige. Starke Schnee-Marken/Zweitmarken (Kleber, BFGoodrich) dominierten das Weiße im Qualifying, doch Auto Bilds Nassbahn-Daten belohnen eher ausgewogene Mischungen/Profil – daher Goodyears Sprung in der Endmischung.
- Sommerreifen-Präzision ist nicht das Ziel, aber … einige Modelle (Michelin, Bridgestone, Continental) kommen fürs Winterprofil im Trockenhandling erstaunlich nah heran. Wenn Ihnen Lenkgefühl an kalten/trockenen Tagen wichtig ist, nehmen Sie diese in die engere Wahl.
Geräusch & Komfort (weil Sie Ihre Reifen täglich hören)
Auto Bild lobt den Pilot Alpin 5 ausdrücklich für niedriges Vorbeifahrgeräusch; das deckt sich mit unseren typischen Beobachtungen zu Michelins Winterlinien. Wenn Ihnen Ruhe im Innenraum wichtig ist, ist das ein einfacher Pluspunkt – noch bevor Sie auf die Rundenlisten schauen.
Das „Kosten“-Kapitel: wo billig teuer wird
Auto Bild misst den Verschleiß auf einem speziellen Prüfstand und kombiniert ihn mit Anschaffungspreis und Rollwiderstand zu einer €/km-Sicht. Ceat WinterDrive (★64) glänzt hier beim Preis pro Kilometer; Hankook liegt ebenfalls weit vorn bei der Preis-Leistung; Bridgestone (und teilweise Goodyear) liefert herausragende Laufleistungen; Falken nutzt in dieser Größe schneller ab, was die Langzeitkosten erhöht. Wenn Sie viel pendeln, kann dieses Kapitel Ihre Top 3 durcheinanderwirbeln.
Für wen diese Größe wirklich ist
225/40 R18 ist der Standard bei Hot-Hatches. Wenn Sie im GTI/S3/A35/i30 N unterwegs sind, ist die Wahl einfach:
- Sie wollen das sicherste Gesamtpaket bei jedem Wetter mit minimalem Innenraumgeräusch → Michelin PA5;
- Grip für den Ski-Trip und Preissensibilität → Dunlop oder Kumho;
- sportliche Lenkpräzision und hohe Laufleistung auf kaltem/trockenem Asphalt → Bridgestone, mit Continental dicht dahinter;
- regenfokussiert oder wohnen in einer Matschgegend → Goodyear.
Methoden-Kasten (für Reifen-Nerds)
- Fahrzeug: BMW M135i xDrive (300 PS)
- Orte: Schnee in Arvidsjaur; nass/trocken am Contidrom Wietze
- Wertung: Schnee 30% · Nässe 30% · Trocken 20% · Kosten 20%
- Qualifying: Summe aus Nass- + Schneebremsweg; nur die Top 20 rücken auf
- Geschwindigkeiten (typisches AB-Protokoll): Nässe ab 80 km/h, Schnee ab 50 km/h
Quellen: Auto Bilds Wintertest 225/40 R18 (veröffentlicht am 9. Okt. 2025) und die separaten Qualifying-Ergebnisse 2025; außerdem die Standard-Gewichtung und Hinweise zu Bremsgeschwindigkeiten aus jüngeren Ausgaben.