Der ADAC hat seinen Winterreifentest für 2023 veröffentlicht, Continental gewann, Michelin wurde Zweiter

Der ADAC hat seinen jährlichen Winterreifentest veröffentlicht. Die Methodik hat sich seit dem letzten Jahr geändert und konzentriert sich nun viel stärker auf Umwelt und Nachhaltigkeit, die nun 30 % der Gesamtpunktzahl ausmachen, was eine ganze Menge ist. Aufgrund der unterschiedlichen Kriterien fallen die Ergebnisse in der Regel anders aus als bei anderen Tests, und in diesem Jahr ist das bei der Größe 225/45 R17 nicht anders.

Die Zusammenstellung

Es wurden 11 Reifen getestet, aber wir haben keinen der neuen Reifen gesehen – der Nokian Snowproof ist hier immer noch in seiner ersten Version aufgeführt, obwohl der Nokian Snowproof 2 auf den Markt gekommen ist, und der GoodYear UltraGrip Performance 3 fehlt ebenfalls, an seiner Stelle wurde die ältere Version GY UG Performance+ getestet.

Auf dem ersten Platz finden wir einen bewährten Reifen von Continental, den WinterContact TS870. Er verdiente sich den ersten Platz vor allem dank seiner überdurchschnittlichen Handlingeigenschaften auf Schnee, wo der ADAC als einer der wenigen den Bremsweg auf Eis misst, wo der bereits erwähnte Continental brilliert. Die zweite Disziplin, in der sich der Reifen auszeichnet, ist die Langlebigkeit, die der ADAC mit 55.900 km angibt.

An zweiter Stelle steht der Michelin Alpin 6, ein Reifen, der in der Umweltbewertung noch besser abschneidet, vor allem wegen seiner Laufleistung, die mit 61.000 Kilometern angegeben wird. Auch hier ist er sehr stark beim Bremsen auf Eis, eine Disziplin, die in anderen Tests oft ausgelassen wird. Im Vergleich zum Continental hinkt er vor allem bei Nässe hinterher, aber ansonsten ist er in Bezug auf die Fahreigenschaften immer noch der Zweitbeste im Test.

Der GOODYEAR UltraGrip Performance+ ist ähnlich, bietet aber nicht so viel Haltbarkeit und Nachhaltigkeit, was ihn auf den dritten Platz hinter den Michelin fallen lässt. Es wäre interessant zu sehen, wie der neuere UltraGrip Performance 3 im Vergleich abschneiden würde. Der vierte Platz geht an einen Reifen aus dem Jahr 2015, der in neueren Tests nicht mehr so gut abgeschnitten hat, hier aber gerade wegen seiner Umweltfreundlichkeit und vor allem wegen seiner Langlebigkeit überzeugen kann. Auf nasser Fahrbahn wurde er jedoch auf “befriedigend” herabgestuft, was seine Gesamtnote für das Handling verschlechterte.

Bridgestone – sonst ein Gewinner, hier Vorletzter – warum?


Es gibt noch viele andere Reifen im Test. Ich empfehle Ihnen, sich die vollständige Tabelle unter dem unten stehenden Link anzusehen, die Ihnen einen Gesamtüberblick über die Qualitäten der einzelnen Reifen gibt. Aber ich möchte mich im Folgenden darauf konzentrieren, wie der BRIDGESTONE BLIZZAK LM005 einige Tests gewinnen und in anderen ganz unten in der Starttabelle stehen kann, wie hier im ADAC-Test. Er zeigt anschaulich, wie Reifentests zu betrachten sind. Denn man kann die Testergebnisse nicht einfach in absoluter Reihenfolge nehmen, sondern muss sie für den jeweiligen Anwendungsfall interpretieren.

Schauen wir uns also die Ergebnisse des erwähnten Bridgestone-Reifens an – wenn wir die einzelnen Disziplinen mit anderen Tests vergleichen, sind die Messwerte ähnlich. Wie ist es also möglich, dass er auf Platz 11 landet? Das liegt an den unterschiedlichen Prioritäten der verschiedenen Tests. Der ADAC gibt der schlechtesten Teildisziplin die Gesamtnote in beiden gemessenen Hauptdisziplinen. Wenn also ein Reifen auf Schnee die Note 4 erhält, kann er keine bessere Gesamtnote als 4 bekommen. Genau das ist dem Bridgestone passiert – er bekam eine 3,2 für Schnee, und das wegen des Bremsens auf Eis, das, wie wir bereits sagten, in den anderen Tests nicht gemessen wird. Aufgrund der bereits erwähnten Logik des Tests ist seine überdurchschnittliche Leistung beim Bremsen auf Schnee nicht gerade hilfreich, so dass er insgesamt mit einer 3,2 bewertet wurde, und in der Kategorie Umweltfreundlichkeit wurde er durch seine Laufleistung beeinträchtigt, die mit nur 36.100 km die niedrigste im Test war. In anderen Tests schneidet er nicht so schlecht ab, aber hier liegt es daran, dass er hauptsächlich mit Tourenreifen getestet wurde, während er in anderen Tests oft gegen UHP-Reifen antritt.

Zusammenfassung

Insgesamt muss man die ADAC-Tests nach der Änderung des Bewertungsmechanismus etwas anders betrachten – wenn es Ihnen in erster Linie um das Handling geht, sollten Sie den Test Reifen für Reifen durchgehen und beurteilen, welche Kriterien für Sie wichtig sind. Schauen Sie sich auch andere Winterreifentests für 2023 an, um sich ein umfassendes Bild von den Möglichkeiten zu machen, die Ihnen zur Verfügung stehen. Es ist ein wenig schade, dass neuere Modelle oder Modelle für Elektrofahrzeuge bei der Bewertung der Umweltauswirkungen nicht berücksichtigt wurden. Aber das werden wir hoffentlich beim nächsten Mal sehen.

Vollständige Testergebnisse hier ->