AUTO BILD sportscars Winterreifen-Test 2025 (235/50 R19) für sportliche SUVs: Das fiel auf

Steht Ihr SUV auf 235/50 R19 – denken Sie an Audi Q3, VW Tiguan R, Lexus NX F Sport und ähnliche Crossover –, dann schickt dieser neue deutsche Vergleichstest die aktuelle Riege der Winterreifen durch ein wirklich anspruchsvolles Programm: Schnee und Eis in Vidsel (Schweden), danach Nässe und Trockenheit auf Bridgestones Testgelände in Aprilia (Italien). Als Referenzen liefen zudem ein moderner Ganzjahresreifen und ein Sommerreifen auf einem Audi Q3 Sportback 45 TFSI quattro (AWD, 245 PS).

Testaufbau in einem Satz

Schnee-/Eis-Disziplinen (Bremsen, Traktion, Slalom/Handling) im Norden; Nässe/Trocken (Bremsen, Handling, Aquaplaning, Geräusch und Rollwiderstand) im Süden – so sieht man, wo jedes Profil glänzt und wo Kompromisse sichtbar werden.

Schnee & Eis: Die Winterspezialisten machen ihrem Namen Ehre

Der Unterschied zwischen echten Winterreifen und einem Sommerreifen ist deutlich. Aus 50 km/h auf Schnee kommen die besten Winter-Sätze nach rund 29,5–30,2 m zum Stillstand, der Sommer braucht ~49 m – also fast 20 m mehr. Der Ganzjahresreifen landet dazwischen (~31,7 m) – lehrreich: nutzbar, ja, aber nicht auf Spitzenniveau im Winter.

Abseits des reinen Geradeausbremsens bleibt die Hierarchie in Slalom und Traktion ähnlich. Bridgestone erzielt die höchste mittlere Antriebskraft auf Schnee, dicht gefolgt von Goodyear und Michelin – das hilft, am Ausgang rutschiger Kurven dosiert aufs Gas zu gehen und dennoch sauber und berechenbar zu bleiben. Pirelli überzeugt mit hoher Seitenführung im Schnee-Slalom – hilfreich für schnelle Ausweichmanöver –, während einige Budget-Kandidaten am Limit weniger konstant wirken.

Schnee: Fazit

  • Bremsleistung: Top-Winter ~30 m vs. ~49 m beim Sommer-Referenzreifen.
  • Anfahrvermögen: Bridgestone führt bei der Traktion; Pirelli glänzt mit Grip im Schnee-Slalom.
  • Ganzjahresreifen ≠ Winterreifen: brauchbarer Kompromiss, aber den Besten bei reinen Schnee-Disziplinen unterlegen.

Nässe: Andere Prioritäten mischen das Feld neu

Auf konstant bewässerten Kursen setzen Pirelli, Vredestein und Goodyear sehr hohe Durchschnittsgeschwindigkeiten im Nasshandling. Bei der Notbremsung sticht Vredestein mit deutlich kurzen Nassbremswegen heraus. Beim Aquaplaning zeigt sich ein anderes Bild: Nokian ist der klare Entwässerungs-Champion in Längs- wie Kurvenaquaplaning und schafft zusätzliche Sicherheitsreserven bei viel stehendem Wasser – auch wenn seine Bremswege nass/trocken nicht die kürzesten sind.

Nässe: Fazit

  • Schnell und vertrauenerweckend: Pirelli / Vredestein / Goodyear im Nasshandling.
  • Aquaplaning-Reserven: Nokian führt in Längs- und Quertests.

Trocken: Kontrolle, Komfort und Effizienz

Auf kaltem, trockenem Asphalt wirkt Continental besonders souverän, liefert den kürzesten Trockenbremsweg von 100–0 km/h (~40 m) und eine der höchsten Durchschnittsgeschwindigkeiten im Trockenhandling – beeindruckend nahe an der Sommer-Referenz. Michelin kombiniert konkurrenzfähige Trockendynamik mit dem niedrigsten gemessenen Rollwiderstand im Feld – ein Plus für Verbrauch bzw. Reichweite. Für Ruhe im Innenraum verzeichnet Pirelli das niedrigste Vorbeifahrgeräusch, während Hankook am lauteren Ende der Skala liegt.

Trocken & Alltag: Fazit

  • Notbrems-Held: Continental (~40 m aus 100 km/h).
  • Geringer Rollwiderstand: Michelin ist Spitze.
  • Leisestes Vorbeifahrgeräusch: Pirelli; Hankook hörbar lauter.

Urteilsmuster (ohne die große Ergebnistabelle)

  • Spitzenfeld, bedenkenlos empfehlenswert: Bridgestone Blizzak 6 (★91), Continental WinterContact TS 870 (★98) P (★93), Michelin Alpin 7. Sie verbinden echten Winterbiss mit ausgewogenen Nässe-/Trockeneigenschaften; Bridgestone ist die Traktions-Referenz auf Schnee, Continental dominiert das Trockenbremsen und bietet präzises Handling, Michelin bringt Balance plus klassenbeste Effizienz.
  • Sehr starke Kandidaten: Goodyear UltraGrip Performance 3, Pirelli Scorpion Winter 2 (★83), Vredestein Wintrac (★53) Pro (★57)+ (★67), Hankook Winter i*cept evo3 X. Falls Preis oder Verfügbarkeit Sie von den großen drei weglenken, sind diese Sätze leicht zu empfehlen – passend zu Ihren Prioritäten (z. B. Vredestein für kurze Nassbremswege, Pirelli für sportliches Fahrgefühl, Goodyear für schneereiche Strecken, Hankook als ausgewogenes Gesamtpaket).
  • Situative Empfehlungen: Nokian Snowproof 2 (★69) SUV (★61) bietet hervorragende Aquaplaning-Sicherheit – Gold wert bei Starkregen –, gibt dafür andernorts etwas Brems-Schärfe ab. Falken und Giti funktionieren mit knappem Budget bei realistischen Erwartungen.
  • Meiden: Superia Bluewin UHP 3 erhält hier ein „nicht empfohlen“ wegen sehr schwacher Nässe-Performance – genau dort, wo man keine Überraschungen möchte.

Kaufempfehlungen nach Einsatzprofil

  • Alpentouren & regelmäßiger Schnee: Beginnen Sie mit Bridgestone, Goodyear, Michelin.
  • Mischwinter mit viel Regen: Vredestein (Nassbremsen) oder Nokian (Aquaplaning-Sicherheit).
  • Sportliches Fahrgefühl an kalten Tagen: Continental (Trockenkontrolle & Bremsen), Pirelli (lebhaft, präzise).
  • Reichweite/Verbrauch wichtig: Michelin wegen seines Rollwiderstands-Vorteils.