Auto Bilds neuester Vergleich für die Saison 2025 setzt zwölf Winterreifen in der beliebten 215/55 R17-Größe einem umfassenden Prüfprogramm unter — eine Dimension, die häufig bei kompakten SUVs wie dem VW T‑Roc, Skoda Karoq, Seat Ateca, Toyota Yaris Cross, Hyundai Kona Electric oder Fiat 500X. verwendet wird.
Nach dem Allwetterreifentest im selben Größenformat letzten Monat kehrten die Redakteure auf ihre Prüfgelände zurück, um zu sehen, wie spezialisierte Winterreifen abschneiden. Der Fokus lag auf Sicherheit, Traktion und Bremswegen auf Schnee, nasser und trockener Fahrbahn — präzise gemessen auf mehreren Teststrecken in Finnland und Deutschland.
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Prüfbedingungen und Methodik
Die Schneetests fanden auf dem Technotrac-Prüfgelände von Hankook in Ivalo, Finnland statt und umfassten Bremsprüfungen, Traktionstests, Slalom sowie das Handling über komplette Runden.
Die Leistungsbewertung auf nasser und trockener Fahrbahn erfolgte im Triwo Test Center in Pferdsfeld (Rheinland-Pfalz), wo Auto Bild hochpräzise Bewässerungssysteme und instrumentierte Prüfwagen einsetzte.
Der Rollwiderstand wurde separat auf einem zertifizierten Prüfstand ermittelt.
Alle Reifen wurden auf einem VW T‑Roc montiert und mit einem Referenz-Sommerreifen verglichen. Die Wetterdaten während der Tests wurden engmaschig überwacht, um Verzerrungen durch Wind oder Temperaturschwankungen zu vermeiden.
Ergebnisse auf einen Blick
Der Test zeigte deutliche Leistungsunterschiede, obwohl alle Modelle EU-zugelassen sind.
Die günstigsten Kandidaten kosteten weniger als die Hälfte der Premiummarken, dennoch waren die Unterschiede bei Grip, Bremsverhalten und Aquaplaning-Kontrolle auffallend.
Hankooks Winter i*cept RS3 überzeugte mit den kürzesten Bremswegen auf Schnee und nasser Fahrbahn, während Goodyears UltraGrip Performance 3 im Nasshandling Maßstäbe setzte.
Bridgestones Blizzak 6 und Pirellis Cinturato Winter 2 erwiesen sich als außerordentlich ausgewogen und kombinierten sichere Wintertraktion mit vorhersehbarem Handling auf allen Belägen.
Continentals WinterContact TS 870 P und Vredesteins Wintrac Pro+ erhielten ebenfalls Top-Noten und bilden ein Premiumfeld „vorbildlicher“ Reifen.
Der Kumho WinterCraft WP52 (★56)+ (★87) folgte als solide „gut“-Option für Preisbewusste, während Budgetreifen von Leao, Linglong und Tomket beim Bremsen und in der Kontrolle klar zurückblieben — in einigen Fällen benötigten sie mehrere Autolängen mehr zum Stillstand.
Wesentliche Erkenntnisse aus dem Test
Winterreifen bleiben die sicherste Wahl für alle, die häufig bei kalten, nassen oder verschneiten Verhältnissen unterwegs sind. Ihre weicheren Gummimischungen und fein geschnittenen Lamellen liefern kürzere Bremswege und zuverlässigere Traktion als die meisten Ganzjahresreifen.
Der Auto Bild-Test 2025 unterstreicht erneut die klare Hierarchie zwischen Premium- und Budgetreifen. Auf glatten Straßen kann der Unterschied zwischen Platz eins und dem letzten Rang mehrere Meter ausmachen — etwa die Länge einer Kreuzung.
Endurteil
Vier Reifen erhielten die höchste Bewertung der Redaktion „vorbildlich“:
Goodyear UltraGrip Performance 3, Hankook Winter i*cept RS3, Continental WinterContact TS 870 (★98) P (★93) und Vredestein Wintrac (★53) Pro (★57)+ (★67).
Der Kumho WinterCraft WP52+ (★87) wurde mit „gut“ bewertet und für seine kurzen Bremswege auf trockener Fahrbahn gelobt.
Weiter unten erzielten Falken, Pirelli und Bridgestone starke, aber etwas weniger konsistente Ergebnisse über alle Disziplinen hinweg.
Am Tabellenende zeigten Leao Winter Defender UHP und Tomket Snowroad Pro 3 erhebliche Schwächen beim Nassbremsen und in der Stabilität und erinnern Autofahrer daran, warum sich die Investition in qualitativ hochwertige Reifen jeden Euro lohnt.
Rechtliche und sicherheitsrelevante Hinweise
Jeder getestete Winterreifen trägt das Alpine-Symbol (Berg mit Schneeflocke), das seit 2018 in der gesamten EU verpflichtend ist. Eine einfache M+S-Kennzeichnung ist nicht mehr ausreichend.
In Deutschland kann das Fahren mit nicht den Vorschriften entsprechenden Reifen mit einer Geldbuße von 60 € und einem Punkt in Flensburg geahndet werden — bzw. bis zu 120 €, wenn andere gefährdet werden. In Österreich können Strafen bis zu 5.000 € reichen und sogar die Beschlagnahme des Fahrzeugs drohen, wenn die Profiltiefe unter 4 mm sinkt.