Bisher waren die meisten Tesla Model 3 serienmäßig auf Michelin-Reifen unterwegs – meist auf dem Pilot Sport 4 oder dem sportlicheren Pilot Sport 4S für die Top-Modelle mit 20-Zoll-Rädern. Keines dieser Modelle ist in erster Linie für Elektroautos konzipiert, am ehesten noch der spritsparende ePrimacy, den Tesla dieses Jahr auf einigen Modellen einsetzt.
Warum Hankook?
Aber jetzt werden zumindest die Nicht-Performance-Modelle ab Werk mit Hankook ION Evo-Reifen ausgestattet. Werfen wir einen Blick auf die Gründe, die zu diesem Austausch geführt haben könnten. Teslas sind definitiv überdurchschnittlich, was die Reichweite von Elektroautos angeht, und es ist sehr schwer für andere Autohersteller, mit Teslas Effizienz mitzuhalten. Und jetzt wird es noch schwieriger – das soeben vorgestellte Upgrade für das Model 3 wird die Reichweite sogar noch weiter erhöhen, um ganze 10 % bei gleicher Batteriekapazität. Sicherlich ist dies zu einem großen Teil der Verringerung des Luftwiderstandsbeiwerts der Karosserie zu verdanken, aber auch der Wechsel des Reifenlieferanten ist erwähnenswert. Im Gegensatz zum diesjährigen Autobild-Sommerreifentest, bei dem der Hankook ION Evo einen um 20 % besseren Rollwiderstand als der Michelin Pilot Sport 5 aufwies, kann man davon ausgehen, dass sich der Reifenwechsel auch auf die Reichweite auswirken wird. Dies könnte auch eine gute Nachricht für Besitzer des Model 3 sein, die die Reichweite ihres Fahrzeugs erhöhen möchten.
Mögliche Gründe für die Begrenzung der Höchstgeschwindigkeit
Eine weitere interessante Information zum neuen Model 3 ist die Begrenzung der Höchstgeschwindigkeit auf 201 km/h, die in anderen Internetartikeln oft mit den verwendeten Reifen begründet wird, die mit der Hankook Sound Absorber Technologie ausgestattet sind, bei der es sich, sehr vereinfacht ausgedrückt, um eine Schaumstofffüllung handelt, die auf die Innenseite des Reifens geklebt wird (siehe Bild unten). Dies ist besonders interessant, weil alle Hankook ION Evo-Modelle, einschließlich der Sound Absorber-Modelle, einen V-Geschwindigkeitsindex haben, d. h. bis zu 240 km/h und oft darüber. Es gibt also zwei Möglichkeiten: Entweder die Annahme, dass die Begrenzung auf die Reifen zurückzuführen ist, entspricht nicht der Wahrheit, oder Tesla hat Hankook veranlasst, speziell für das Model 3 eine eigene OE-Variante des Reifens mit einer begrenzten Höchstgeschwindigkeit, aber einem optimierten Profil für das Model 3 herzustellen, was wir eher von Premium-Sportwagen gewohnt sind und nicht speziell vom EV-Segment. Das würde Sinn machen und Tesla einen weiteren Wettbewerbsvorteil gegenüber anderen Marken verschaffen, die so etwas für ein so grundlegendes Modell ihrer Produktpalette nicht tun.
Es gibt jedoch noch eine andere Erklärung: Das Model 3 Highland hat auch viel an der Schalldämmung des Autos gearbeitet, die bei der vorherigen Generation oft kritisiert wurde. Bei Elektroautos sind es die Reifen, die einen großen Teil des Lärms verursachen. Und die Verwendung von Reifen mit Schaumstoffeinlage ist bei Elektroautos sehr sinnvoll, da die Rollgeräusche aufgrund des höheren Gewichts höher sind als bei herkömmlichen Autos.
Wie auch immer, wir werden bald herausfinden, wie die Reifen des Model 3 Highland wirklich sind, und es wird interessant sein zu sehen, was passiert – denn im Moment wird entschieden, wer als Premiumlieferant von Reifen für Elektroautos gilt, und Hankook scheint bisher die Oberhand zu haben. Und es gibt auch eine gute Nachricht für Fahrer, die auf Winterreifen umsteigen müssen – es gibt eine Wintervariante in der ION-Serie namens Hankook Winter I-cept ION, die das Problem der geringeren Winterreichweite der Elektroautos angehen soll.